Donnerstag, 6. Mai 2010

Auf in den Kampf Torero

...so, oder so ähnlich sollte wohl das Motto lauten, welches ich mir auf die Fahne schreiben werde. Ich hatte heute einen Termin beim Arbeitsamt (Verzeihung Bundesagentur für Arbeit). Naja eigentlich hatte ich keinen Termin, aber ich hielt es an der Zeit dort einmal vorbeizuschauen, da ja auf Mails nicht geantwortet wird.
Ich fang am Besten da an, wo alles begann: Bei meiner Kündigung. Ende Oktober letzten Jahres habe ich bei meinem ehemaligen Arbeitgeber meine Kündigung eingereicht, da ich mit der Politik und Art des Hauses nicht mehr zurecht gekommen bin. Absolutes Chaos in allen Strukturen, was sich auch daran zeigt, dass ich mein Arbeitszeugnis nach 6 Monaten (ab Beantragung) noch immer nicht in den Händen halten kann. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ich habe gleich am Tag der Einreichung meiner Kündigung beim Arbeitsamt angerufen, um mich Arbeitssuchend zu melden. Die nette Dame an der Hotline sagte mir dann, dass dies nur persönlich vor Ort möglich sei. Schade, da ich eine 3-monatige Kündigungsfrist hatte und ich damals auch keine Zeit für Urlaub hatte, musste dies noch ein wenig warten. Gesagt getan. Ich konnte Ende Oktober endlich einen Tag Urlaub nehmen und ging auch sofort zur Bundes"agentur" um mich arbeitssuchend zu melden. Dort wurde mir dann gesagt, dass ich dies bereits 3 Tage nach Einreichung der Kündigung hätte tun sollen. Darauf erklärte ich, dass ich keine Zeit hatte persönlich zu erscheinen, worauf ich nur verdutzt angeschaut und gefragt wurde, warum ich denn nicht anrief, da dass ja auch möglich gewesen wäre. Leichte Wut stieg in mir hoch, aber ich versuchte die Lage aufzuklären und bekam ein Dokument (Fragebogen -davon gibt’s ja ne Menge in diesem Haus) mit, auf welchem ich meine Rechtfertigung schriftlich fixieren sollte. Des Weiteren bekam ich den Antrag auf ALG 1, einen weiteren Fragebogen für den Arbeitgeber, noch einen Fragebogen indem ich Details zu meinen Kenntnissen… und Werdegang festhalten sollte und ca. 8 Informationsbroschüren, sowie eine große Mappe ohne CD (Föderungen vom der KFW Bank), eine große Mappe mit CD (Ausbildungs…) und letztlich noch eine "Kundenkarte", welche ein A4 Zettel war, auf dem im oberen drittel meine wichtigen Stammdaten sowie meine Kundennummer enthalten war. Man sagte mir ich solle alles ausfüllen (lassen) und dann einen Termin vereinbaren um dies einzureichen.
Ich habe meinen Teil sofort ausgefüllt -mein ehemaliger Arbeitgeber hat dies Ende Januar (ein paar Tage vor meinem letzten Arbeitstag) dann auch geschafft. Ich vereinbarte also einen Termin (welcher Anfang Februar lag).
Zum Termin erschien ich pünktlich, übergab fleißig alle von mir in liebevoller Handarbeit ausgefüllten Dokumente, sowie dieses vom Arbeitgeber. Daraufhin wurde ich gefragt, wo mein Kündigungsschreiben (inkl. Bestätigung) sowie meine Lohnsteuerkarte seinen. Mir hat natürlich niemand gesagt, dass ich diese mitbringen sollte, auch stand es auf keinen der 400 Zettel, die ich ausfüllen musste. Sie nahm einen weitern Zettel, auf welchem eine Checkliste stand, welche Sachen, alle mitzubringen wären. Toll, dachte ich mir, wäre ich vorher im Besitz dieser Liste gewesen, hätte ich zum Termin auch alles mitbringen können. Ferner fragte Sie mich, warum ich denn selbständig gekündigt hätte. Ich erklärte ihr die Situation auf Arbeit und das ich Magenprobleme bekommen hatte, weil mehr und mehr Arbeit (durch Mitarbeiterkündigungen) auf mich abfiel und ich es nicht mehr bewältigen konnte. Sie gab mir einen weiteren Bogen zur Rechtfertigung mit, auf dem ein Arzt bestätigen sollte, dass er mir vor meiner Kündigung definitiv empfohlen hätte zu kündigen. Welcher Arzt macht das?? Naja ich hab es mitgenommen und im Bermerkunsgsteil noch einmal meine Geschichte geschildert. Ich fragte die nette Dame, ob ich die fehlenden Dokumente persönlich vorbeibringen müsse (evtl. wieder mit Termin), oder ob es per Mail reicht, da sie meinen Antrag bereits einbehalten hatte. Sie versicherte mir, es reicht per Mail.
Ich scannte also die nötigen Dokumente (Kündigung, Lohnsteuerkarte…)ein und versandt dies binnen zwei Tagen an die Dame.
Es verging eine Weile, aber damit hatte ich ja gerechnet, da es a) geprüft werden müsse und ich b) wahrscheinlich um die Sperrfrist von 3 Monaten nicht drum herum kommen würde.
Ich meldete mich Anfang April wieder bei den Leuten, erst per Mail. Nachdem ich nach 4 Tagen noch immer keine Antwort oder zumindest eine Eingangsbestätigung der Mail erhielt, Rief ich an. Dort sagte mir dann, dass sich die Zuständigkeit des Arbeitsamts geändert hätte und ich nicht mehr in Leipzig sondern in Borna verwaltet werde.
Erneute Wut stieg in mir auf. Da ich früher mit Adressankäufen und Nachsenadressen etc. beruflich zu tun hatte, war mir schlagartig klar, was passiert ist: Während ich in Australien war, hatte ich einen URLAUBS-Nachsendeantrag (welcher zeitlich befristet ist) bei der Post eingerichtet. Das Arbeitsamt scheint dann einen Adressabgleich gemacht zu haben, bzw. hat mir Post per Vorausverfügung zugesandt und hat damit meine vorübergehende (!!) Adresse als aktuellen Wohnsitz genommen und mich somit vom einen Amt zum nächsten weitergereicht (Verzeihung: Agentur).
Ich versuchte dies telefonisch zu klären und fragte, wie es denn um den Status meinen ALG 1 Antrags stünde. Mit ihrer Antwort platzte mir beinahe der Kragen, aber ich pflege ja stets die Fassung zu wahren. Sie sagte mir, es liege kein Antrag vor!! Ich erklärte ihr die Geschichte und bekam von ihr als Antwort, dass ich einen neuen Antrag zugesandt bekommen würde, diesen ausfüllen solle, aber sie gnädiger Weise meine Arbeitslosigkeit und den Anspruchszeitraum aufgrund der ersten Beantragung beibehalten würde. Da stellt sich mir natürlich die Frage, wenn es eine erste Beantragung gab, wieso ist diese nicht mehr gültig. Aber ich folgte den Weisungen erneut, füllte alles aus und gab es persönlich beim Empfang ab. Mit der Schnelligkeit der Bearbeitung habe ich nicht gerechnet, ich erhielt den Bewilligungsbescheid binnen 1,5 Wochen. Somit sollte ich ab 26.04.10 ALG 1 erhalten, nicht wissend, dass sich im Hintergrund eine neue Welle des Unverständnisses aufbaut. Mittlerweile hatten sich bereits 2 Einladungen der Agentur für Arbeit in meiner WG angesammelt. Man muss dazu sagen, ich wohne noch bis Juli bei meinen Eltern in Böhlen, da erst dann mein WG Zimmer wieder frei wird. Die Post wird (aufgrund des Nachsendeantrages der Dt. Post) ohne Probleme nach Böhlen weitergeleitet, wie sich auch an dem Bewilligungsbescheid zeigte. Um so verblüffter, war ich, dass sich dennoch Briefe, welche an mich adressierten in meiner WG fanden. Der Grund: Die Arbeitsagentur hatte sich kurzerhand entschieden mit der Citypost zu versenden. Diese wissen natürlich nichts vom Nachsendantrag der Dt. Post (obwohl sie es wahrscheinlich in Erfahrung bringen könnten). Leider waren die Termine für die Einladungen bereits vorbei, als ich von den Briefen erfuhr. Ich bat meine Mitbewohner mir für alle weiteren Briefe tagesaktuell ne SMS zu senden damit ich sie spätestens am Folgetag abholen kann. Parallel dazu schrieb ich (an die auf den Einladungen vermerkte Adresse) eine Entschuldigung, erklärte ihnen die Situation und bat sie künftige Einladung entweder mit der Dt. Post oder zusätzlich eine Einladung per Mail zu versenden, bzw. mir telefonisch Bescheid zu geben und bat sie um einen neuen Termin.
Diese Mail versandt ich nach 2 Tagen noch einmal. Ich erhielt keine Antwort, wusste aber, dass ich von meiner WG zeitnahe Infos erhalten werde, sobald ein neuer Brief eintrifft.
Dann erhielt ich zufällig am Dienstag eine SMS, dass ein neuer Brief angekommen sei. Ich bat meinen Mitbewohner ihn zu öffnen und er sagte mir, dass dies die 3. Einladung für einen Termin, ebenfalls am Dienstag um 8.40 Uhr sei.
Das heißt der Brief wurde später zugestellt, als der Termin. Dies liegt daran, dass wieder mit City Post zugestellt wurde. In unserem Haus sind die Briefkästen im Inneren (also hinter der Haustür). Die Dt. Post ist die einzige, die einen Generalschlüssel für diese Häuser hat, um die Post tagesaktuell zuzustellen. Citypost klingelt einfach nur bei und wenn keiner öffnet, verschiebt sich die Zustellung. Ich rief gestern sofort bei der Agentur an und teilte ihnen den Sachverhalt erneut mit. Die Dame konnte mir nicht helfen, meinte nur ich wurde "ausgetragen" und sollte am Besten alles heute persönlich vor Ort klären. Dies Tat ich und erhielt einfach nur einen neuen Antrag auf ALG 1, welchen ich bitte ausfüllen solle.
Langsam reicht es mir mit diesen Deppen. Das ist definitiv keine Agentur, sondern ein Amt mit höchstem Bürokratisierungsgrad.
Ich werde den Antrag heute noch ausfüllen und morgen persönlich abgeben, sowie jeden Tag telefonisch Stress machen. Irgendwann ist meine Geduld nämlich auch erschöpft!!!

Bin gespannt auf Kommentare. Hat vielleicht jmd. Ähnliche Erfahrungen oder weiß jmd.ob man rechtliche Schritte unternehmen kann

Montag, 17. August 2009

Suche

Ich sitze mal wieder, wie eigentlich jeden Tag, von ein paar Urlaubstagen abgesehen, in der Bahn genauer gesagt im Regionalexpress von Leipzig (meiner geliebten Heimat) ins (mittlerweile durch Berufswege verhasste) Halle (an der Saale) und denke über das vergangene Wochenende nach. Am Samstag gab es das Anschlussdate zum ersten Blinddate seit langen am vorigen Dienstag. Es war ein schöner Tag den wir am See verbrachten; bei der Hitze wohl auch eine der wenigen Möglichkeiten, auf die man zurückgreifen kann.
Bei all der Entspanntheit des Tages, fehlte dennoch eine ganz entscheidende Sache: das gewisse Etwas. Das Kribbeln im Magen, das einem sagt: Hej, das ist die richtige, mit ihr wirst du bis ans Ende deines Lebens glücklich werden.
Ich weiß nicht, ob es an mir liegt, ob ich vielleicht unfähig bin jemals wieder dieses Gefühl zu empfinden, oder ist es wirklich nicht die Richtige??
Gibt es sie überhaupt? DIE Richtige?? Ich meinte einst SIE gefunden zu haben…meinte. Leider war ich wohl nicht ihr Richtiger, weswegen Sie nach einem knappen Jahr auf einmal keine Gefühle mehr Empfand.
Seither taumel ich von hier nach da mit einem verschwommenen Ziel, aber weder einen Plan der mir den Weg, noch einen Kompass, der zumindest die Richtung weisen könnte besitze ich.
Vielleicht sehe ich auch alles zu verkrampft und sollte lockerer an die Sache herangehen…

Montag, 3. August 2009

DTM in Oschersleben - Deutsche Post als Sponsor

Gestern war ich, wie bereits mehrfach per Twitter angekündigt dann bei der DTM in Oschersleben. Normalerweise stehe ich ja nicht mehr so auf Motorsport (meine Formel 1 Fanbereitschaft und damit auch meine Zuneigung zum Motorsport verlor sich vor ca. 8 Jahren) aber wenn man schon mal vom Hauptsponsor (Deutsche Post - Werbetrommel rühr) in die Business Lounge zu einem Geschäftstermin eingeladen wird, und ich am Sonntag sowieso nichts besseres vor hatte, bin ich der Einladung nachgegangen. Das einzige was doch ein wenig störend war ist die Zeit gewesen. Ich musste bereits gegen 5.45 Uhr aufstehen und das, wo ich doch am Samstagabend bis 2 Uhr auswärts war und in der Nacht dann schon mal sicherheitshalber mein Hemd für den nächsten Tag gebügelt habe. Aber egal, ich bin ja nicht gefahren.
Nächster Tag: Wecker auf 5.30 Uhr und gegen 6.30 Uhr hat es mich dann glücklicherweise auch schon aus dem Bett gezogen, also war leider keine Zeit mehr für ein Frühstück, aber das kenn ich ja schon :)
Bei der Ankunft am Motorsportgelände gerieten wir leider in einen kleinen Stau, da wir aber „VIP“ waren löste sich dies sehr schnell und wir konnten unsere Tickets holen. Leider mussten noch auf eine Kollegin warten, weswegen wir den Porsche Cup nicht sehen konnten.
Angekommen auf der Rennstrecke ging es dann erst einmal in die Post Business Lounge, wo es super!!! Leckeren Kaffee gab. Danach haben wir gute zwei Stunden über ein paar geschäftliche Dinge gesprochen. Danach haben wir uns noch ein wenig in der Lounge umgesehen (Auf dem Dach gab es ja eine eigene Plattform (mit schönen bequemen Rattan Möbeln).
Als diese ganze Tour endlich ihr Ende nahm war dann nicht mehr so viel Geschäftliches im Spiel und es ging in die Fahrerlager des Porsche Teams tolimit welches sehr stark von der Post gesponsert wird. Neben einer exklusiven Führung durch das Auto gab es noch einen Espresso mit einem der Piloten. Danach haben wir uns dann auf zur Tribüne gemacht um das DTM Hauptrennen zu verfolgen.
Auf der Tribüne war einigermaßen Platz, da die Post gleich mehrerer Reihen gemietet hatte. Leider hab ich noch kein Teleobjektiv, aber ich denke die Autos sind dennoch einigermaßen zu erkennen. Auf der Tribüne war es, durch die Schwüle Luft in Kombination mit den heißen Boliden aber extrem heiß und ich entsprechend (die anderen zum Glück auch) klitsch nass ;)
Rennen war sehr schön (obwohl ich mir insgeheim noch ein paar spektakuläre Situationen für meine Fotos gewünscht habe – Sensationslust)
Hab dennoch 1048 Bilder geknipst.
Einige davon hier:
Klicken für Originalgröße

Klicken für Originalgröße

Klicken für Originalgröße

Klicken für Originalgröße

Klicken für Originalgröße

Klicken für Originalgröße

Klicken für Originalgröße

Klicken für Originalgröße

Klicken für Originalgröße

Klicken für Originalgröße

Klicken für Originalgröße

Klicken für Originalgröße

Klicken für Originalgröße

Klicken für Originalgröße

Sonntag, 26. Juli 2009

Vogelmassaker

Hallo, wieder einmal einige Neuigkeiten aus dem alltäglichen Trott.
Eigentlich sollte es ja ein ganz ruhiger Sonntagnachmittag werden. Ich hatte es mir auf der Couch bequem gemacht, im Fernsehen lief National Geographic und ich döste vor mich hin, bis ich von einem heftigen Vogelgezwitscher und einem lauten hecktischen Rascheln geweckt wurde. Ich stand auf, um der Sache auf den Grund zu gehen.
Plötzlich kam meine kleine Mia mit einem grauen undefinierbaren etwas im Mail vom Balkon. Ich konnte es mir schon denken, dass es ein kleiner Piepmatz war und da sah ich auch schon die beiden Beine aus dem Maul hängen. Ich war sprachlos. Normalerweise ist es ja nichts besonderes, wenn eine Katze einen Vogel fängt und im Maul herum transportiert, aber 1) habe ich so etwas noch nicht gesehen und 2) Leben meine Katzen in meiner Wohnung (im 2. OG) mit nem Balkon, welcher ein Netz bis zu einer Höhe von gut drei Metern jegliches entkommen für die Katzen unmöglich macht.
Irgendwie haben sie es dennoch geschafft, oder der Vogel ist unglücklicherweise über das Netz auf den Balkon geflogen.
Nun gut dachte ich mir, nachdem ich mich total erschrocken habe, aber bitte nicht hier drin. Jedoch bevor ich beide Katzen (mit Vogel) nach draußen gescheucht habe, musste ich noch meine Kamera holen und das ganze dokumentieren.
Danach schickte ich sie raus, fotografierte noch ein wenig und verschloss (nachdem ich einen Blutfleck auf meinem Teppich entdeckt habe) die Türen und Fenster zum Balkon.
Irgendwie war ich (trotz des Mordes am Vogel) unheimlich stolz auf meine Mia :)
danach wollte ich nach beiden schauen und musste mich beinah übergeben: Der Kopf war ab. Also ließ ich beide noch ein wenig draußen. Nach ca. 5min war dann zum Glück der ganze Vogel, bis auf ein paar Federn und die Füße verschwunden.
War irgendwie ein einmaliges Ereignis :)
Habt ihr so etwas (oder ähnliches) auch schon erlebt?
Von erster gefangener Vogel

Von erster gefangener Vogel

Von erster gefangener Vogel

Von erster gefangener Vogel

Von erster gefangener Vogel

Von erster gefangener Vogel

Von erster gefangener Vogel

Samstag, 25. Juli 2009

Buch - Emotionen - soetwas ist mir ja noch nie passiert

Hallo liebe Leser (auch wenn es davon noch nicht so viele gibt :) ),

dies hier ist mein zweiter Post und eigentlich ist dieser gar nicht richtig ausgereift und bis ins letzte Kapillargefäße mit Wortwitz gefüllt, aber ich muss mir dies einfach mal eben "von der Seele schreiben".
Habe mir letzte Woche bei Amazon ein Buch bestellt. Es heißt "Gut gegen Nordwind" und wurde stammt von Daniel Glattauer. Soweit so gut und nichts Spektakuläres. Das einzig erwähnenswerte bis jetzt ist die Tatsache, dass es nur sehr selten vor kommt, dass ich mir ein Buch bestelle. Nun ja, der Titel hörte sich interessant an und die Rezession hatten zumindest "Sternen-Wertungstechnisch" nicht das schlechteste über das Buch erhoffen lassen.
Nun gut sagt ich mir, da ich heute eh keine Lust auf Fernsehen habe, Musik bereits zur Genüge gehört hatte und noch ein wenig die letzte Nacht verdauen musste, könnte ich ja gleich die neue Errungenschaft meines Bücherregals gebrauchen, um mir den Tag bei zwei Tassen Grünen Tees etwas zu versüßen.
Also begann ich, auf der Couch liegen, eine Katze neben mir, die andere auf mir, das Buch zu lesen.
Als ich die ersten Seiten aufschlug freute ich mich sehr, da es im Dialogstil geschrieben war und als Inhalt die Email-Korrespondenz zweier Personen beinhaltete.
Die ganze Geschichte fing mit einer Verwechselung, verursacht durch einen I-E-Tippfehler in der Emailadresse des Empfängers an, und haute mich noch nicht so vom Hocker. Einige Seiten weiter nahm die Sprache sehr ironische, teil sarkastische, Züge an, worüber ich mich freute. Dadurch und weil ich die Emotionen, die beide Korrespondenten zwischen den Zeilen transportierten sehr gut nachvollziehen konnte und diese sogar selbige in mir auslösten, fing ich an den Text aufzusaugen. Normalerweise bin ich kein wirklicher Leser. Jeder Text, welche länger als eine halbe A4-Seite beansprucht, erscheint mir schleppend. Umso überaschender, dass ich das Buch verschlang. Plötzlich war ich schon auf Seite 140 von ca. 210, die Zeit verging wie im Fluge und mein Herz schien Achterbahn zu fahren, da merkte ich, dass mich das Buch gefesselt hatte. Ich war eigentlich, aufgrund sehr kurzer Schlafphase in der vorigen Nacht, sehr müde, doch ich musste einfach wissen wie es weiter geht und konnte nicht ablassen, dass Buch weiterzulesen. Die Gefühle zwischen beiden Personen spitzten sich mehr und mehr zu, was auch mir ein emotionales Hochgefühl verschaffte (nicht falsch verstehen), bis die Geschichte eine plötzliche Wende nahm. Sofort verspürte auch ich ein ungutes Gefühl, und erneut war ich erstaunt, welche Gefühle dieses Buch in mir auslöste. Ich las also mit nochmals gesteigertem Antrieb weiter, bis ich zu den letzten beiden Kapiteln kam. Im vorletzten Kapitel, holte die Gefühlsachterbahn noch mal alles was sie besaß aus sich heraus und meine Glücksgefühle erreichten wieder eine Hochzeit, da die Geschichte (und somit die Beziehung zwischen beiden Personen) eine sehr positive Wendung zu scheinen nahm. Dann kam ich zum letzten Kapitel, welches sich lediglich über zwei Seiten erstreckt und meine Gefühlsachterbahn im freien Fall senkrecht nach unten schießen ließ, es verursachte einen stechenden Schmerz tief in meinem Herzen. Ich wollte weiterblättern um zu sehen, wie die Geschichte ausgeht und da war sie...
Eine weise Seite?! Ein sehr offenes Ende nachdem meine Gefühle von einem Orkan der Trauer übermannt wurden!! Ich konnte es nicht fassen! Ich nahm das Buch und suchte die alles erklärende, das ungewisse Ende auflösende letzte Seite, aber es gab sie nicht. Das Buch war zu Ende. Ich lag da und wusste nicht, was ich tun sollte. Ich war sprachlos. So perplex war ich (soweit ich mich erinnern kann) noch nie in meinem Leben. Ungefähr fünf Minuten brauchte ich, bis aus dieser Trance heraus wieder zu mir kam. Diese Gefühle kenne ich sonst nur von echten Beziehungen, aber auf keinen Fall von gelesenen Texten. Auch Filme haben bei mir noch nie solche Emotionen hervorgerufen.

So, ich hoffe wenigstens einige haben sich jetzt durch den Text durchgekämpft.
Alles in Allem ist diese Buch somit sofort auf Platz Nr. 1 meiner persönlichen Buch-Lieblings-Liste gewandert. Die Plätze 2 bis 10 wurden dieses Buches wegen sicherheitshalber geräumt und nach hinten verschoben.

Ich kann dieses Buch nur jedem ans Herz legen.
Gut gegen Nordwind: Roman